Golden Week Ausflug durch Zentral-Japan

Hallo Freunde,

der große Ausflug ist überstanden! Nachdem nun gut eine Woche unterwegs waren, hat mich leider der Uni-Alltag wieder eingeholt und zahlreiche Abgaben zu einer kleinen Verzögerung bei der Berichterstattung geführt. ごめなさい (Gomenasai) - Es tut mir leid! Bevor es aber richtig losgeht, noch eine kleine Werbung in eigener Sache.

Wenn ihr weiter Interesse an meinen Erfahrungen, Eindrücken oder einfach nur hübschen Fotos habt, abonniert den Blog per E-Mail und ihr erhaltet nur dann eine Benachrichtung, wenn ich etwas Neues poste. Damit müsst ihr euch um nichts kümmern, außer euch zurückzulehnen und entspannt der Reise zu folgen!


Tag 1

Nachdem das Auto abgeholt war ging es auf nach Takayama - im links Verkehr. Anfangs sehr ungewohnt, aber man gewöhnt sich doch recht schnell daran. Aufgrund der Ferien war der Verkehr um Nagoya sehr zäh, was sich allerdings schnell auflöste, als wir weiter Richtung Norden gefahren sind, da die meisten vermutlich von Tokyo (Osten) nach Kyoto/Osaka (Westen) fahren bzw. umgekehrt. Dabei konnten wir auch das erste mal das "wilde" Japan erblicken. Einfach wunderschön:




In Takayama angekommen haben wir uns einen alten Schrein angeschaut und sind dann an einem herrlichen Tag durch die Stadt spaziert. 




Sesam, Grüner Tee und Kirschblüten Eis

Als Hamburger finde ich es immer wieder angenehm in Städte zu kommen, die ähnlich grün sind. Und das ist hier in Japan (abgesehen von den Großstädten) fast immer der Fall!


Den Tag haben wir dann in einem Shōwa-Museum ausklingen lassen. Die Shōwa-Ära beschreibt die japanische Epoche zwischen 1926 und 1988, welche sehr wichtig für Japan war. Zum einen gab der damalige Tennō ("Himmlischer Herrscher") aufgrund der Niederlage im 2. Weltkrieg seinen Anspruch auf Göttlichkeit auf und ebnete so den Weg für eine demokratische Gesellschaftsordnung. Zum anderen erlebte Japan nach dem Krieg - sogar größer als Deutschland - ein Wirtschaftswunder, was es bis 1980 zur zweitstärksten Wirtschaftsmacht der Welt erhob. 

In dem Museum gab es allerlei Sachen, die heutzutage natürlich total veraltet sind, aber einen meiner Meinung nach hervorragend in der zeitgenössische Atmosphäre hat schnuppern lassen:





Kimono-Squad
Jetzt bin ich auf jeden Fall noch mehr gespannt auf das Manga-Museum in Kyōto! Abends haben wir dann im Hostel noch mit anderen Touristen aus der ganzen Welt gefeiert, was richtig cool war!


Reise-Tafel im Hostel

Tag 2

Am zweiten Tag haben wir auf dem Weg nach Matsumoto in Kamikochi gehalten. Zur leichteren Orientierung hier die gesamte Reiseroute (Eigentlich sollte die an den Anfang, aber dann macht Blogger sie zu dem Thumbnail und ich fand das andere Bild schöner).


Um nach Kamikochi gelangen zu können, fährt man in das nächstgelegene Dorf und nimmt einen Bus, der circa eine halbe Stunde unterwegs ist. Angekommen, ist man erstmal von der sich offenbarenden Natur überwältigt:




Ein Fluss durchläuft das Tal mit so unglaublich klarem Wasser. Wenn man weiter in das Gebiet hineinwandert, beginnt ein Morast, welcher durch einen Holzweg begehbar gemacht worden ist. 



Der zweistündige Marsch lohnt sich, wenn man die "unberührte" Natur am Ende genießen kann und sogar gänzlich unerwartet auf ein Rudel wilder Affen trifft. Da hier niemand die Tiere füttert, greifen einen die Affen auch nicht an oder versuchen einem Dinge zu stehlen, sondern sitzen ganz entspannt in unmittelbarer Reichweite zu einem und essen gemütlich Blätter von den Bäumen oder spielen mit Steinen.






Tag 3

Der nächste Tag begann mit einer großen Überraschung, da wir beim Frühstück erst mitbekommen haben, dass die größte Wasabi-Farm Japans inkl. heiliger Stätte etwa 10 Minuten von unserem Gasthaus entfernt war:








Danach ging es nach Matsumoto, wo es eine der ältesten Burgen Japans zu bestaunen gibt. Anders als bei uns sind die Burgen hier aber aus Holz gebaut und meistens von einem großen Teich umgeben, aber seht selbst:




Regenschirmschließfächer



Anschließend folgte die längste Fahrt auf unserer Reise zum Weltkulturerbe Nikkō nördlich von Tōkyō. Was dort los war, seht ihr im 2. Teil. :)


Tag 4

Weltkulturerbe ist Nikkō durch den ansässigen Tempel geworden (wär hätte damit bloß gerechnet). Abgesehen davon war die Landschaft aber wirklich atemberaubend!



Bei diesem Aussichtspunkt wurden wir plötzlich von einem wilden Mülleimer überrascht! Hier in Japan nimmt man seinem Müll nämlich mit nachhause, da es keine öffentlichen Mülleimer gibt.


Der Schrein war cool, aber nicht so besonders wie erhofft. Interessant war, dass es einem Platz gab, bei dem man eine Tonscheibe mit "schlechtes Glück" beschriftet und auf einen Haufen wirft (ähnlich wie an einem Polterabend), um sich für die Zukunft Glück zu sichern.


Danach ging es tiefer in das Gebiet, wo wir aufeinmal auf einen nach faulen Eiern riechenden See gestoßen sind... Ideen, was das gewesen sein könnte?


Zum Glück sieht man uns den Ekel nicht an
Richtig, Schwefel! Der kommt hier nämlich einfach aus dem Boden. Deshalb gab es auch dieses Schwefel-Feld.. Wofür die Häuser genau waren, konnten wir leider nicht herausfinden.



Nach dem Besuch ging es aber noch in das lokale Onsen, um den schönen Tag entspannt in schwefeligem Wasser ausklingen zu lassen.


 Tag 5

Am 5. Tag hatten wir eine weite Reise vor uns. Daher hatten wir uns dazu geeinigt, in kleineren Städten Zwischenhalte zu machen und uns kleiner Attraktionen anzuschauen, wie beispielsweise diesen prächtigen Rosengarten mit teilweise verrückten Namen für die Blumen:





Danach ging es weiter durch atemberaubende Landschaften


zur Burg Ueda, die eher an einen nett angelegten Garten als an eine Festung erinnert.




Fast schon in der Nacht waren wir dann in Nagano und wollten den heimischen buddhistischen Tempel, der vor allem als Pilger-Stätte fungiert, wie sich später herausstellte, besuchen. Wir waren spät dran, was sich irgendwie auch als Glücksgriff herausstelle, da der leichte Regen gepaart mit der heraneilenden Dunkelheit und die majestätischen Gebäude eine fast ehrfürchtige Stimmung erzeugten. Leider ist das mit der Kamera schwer einzufangen..


Wer sich wundert, dass dort Hakenkreuze auf dem Tempel zu sehen sind, den kann ich beruhigen. Die Zeichen heißen "Manji“-Swastika und sind überall in z.B. Stadtplänen zu finden. Wer aufmerksam ist, sieht, dass sie nach links gedreht sind. Interessanterweise überlegt die japanische Regierung, diese zu den Olympischen Spielen 2020 zu verbannen, da zu viele Touristen sie mit Zeichen des Nationalsozialismus verwechseln.


Tag 6

Am 6. und vorletzten Tag ging es nach Karube für eine Eisenbahnfahrt durch die Berge, welche einen Fluss einkesseln. 





Leider war es arschkalt und regnerisch, was sich aber den Tag über besserte. Der Abend belohnte und dann mit der besten Szene, die wir bis dato hatten. :-)





Am letzten Tag sind wir nochmal nach Nagano zu dem buddhistischen Tempel gefahren. Leider habe ich die Fotos gerade nicht parat, allerdings ist der Rest wohl auch genug. Mir hat die Woche richtig Spaß gemacht. Die Gruppe war super, die Orte waren großartig. Hoffentlich werde ich noch mehr solcher Erfahrungen machen.



Zusätzliche Eindrücke

</>


Bis dahin, 良い一日を


Kanji-Zähler: 273/2200 (252, da hat die Golden Week wohl ihre Opfern gefordert)

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Erstes Erdbeben / Einführungstage abgeschlossen / Arcade-Hall

Vorläufiger Abschied Nagoya / Kleine Asienreise (Süd-Korea & Taiwan)