Die erste Woche

Moin,

die erste Woche hat mich ganz schön eingespannt und es hat auch etwas gedauert, bis ich das Internet in meinem Zimmer nutzen konnte. Soweit ist aber alles sehr gut und ich konnte mich bereits gut einleben!

In meinen Studentenwohnheim sind viele der anderen neuen Austauschstudenten und wir haben schon viel zusammen gemacht. Das liegt vor allem auch daran, dass Japaner fast nie Englisch sprechen können und falls doch zu schüchtern sind, um mit einem zu sprechen. Daher führt man bisher auch immer sehr zähe Unterhaltungen, wenn man tatsächlich mal mit einem spricht - schade eigentlich, obwohl ich ja schon gut ein Jahr Japanisch gelernt hatte.

Karte Nagoyas
Auf der Karte sieht man ganz gut, wo die Universität gelegen ist. Leider ist sie nicht am Wasser, dafür aber an einem Hügel gelegen. Geht man in den 8. Stock des Wohnheims (Ich wohne im 4.), dann kann man sehr gut die Stadt in Panorama sehen:

Panorama vom Studentenwohnheim aus
Bei Nacht sieht das Ganze so aus:


Ihr merkt also schon, es geht schlimmer. Der Personennahverkehr hier in Japan ist hervorragend aber leider auch teuer, daher hatten wir noch nicht so viele Möglichkeiten genutzt, um uns wirklich die Stadt anzuschauen. Außer ein einziges Mal, wo wir nach Sakae - das Zentrum Nagoyas gefahren sind und dort auch feiern waren (Meine Kamera war leider direkt leer):
U-Bahn
Sakae 1
Sakae 2
Sakae 3
Wo wir schon beim Thema Partys sind. Bisher hatte ich das Gefühl, dass es auf der Welt eine Art gemeinsames Verständnis für die Idee "Party" gibt - das scheinen die Japaner scheinbar verpasst zu haben. Eine Party findet hier nämlich zu einer bestimmten Zeit, z.B. 18:30 Uhr - 19:45 Uhr (kein Witz) statt und natürlich gibt es dort keine alkoholischen Getränke sondern Snacks und Softdrinks. Wenn so eine "Party" Mittags stattfindet, kann man sie also durchaus mit einem Mittagessen verwechseln, das hier übrigens typischerweise so aussieht und sehr "oischii (lecker)" ist:


Nunja, dass es anders wird, hatte ich ja schon erwartet. :)


Auf der anderen Seite habe ich tatsächlich den Eindruck, dass sich die deutsche Kultur und die deutschen Werte in vielen Bereichen sogar sehr ähneln. Das fängt bei der Mülltrennung und Schuhe-Ausziehen, wenn man nachhause kommt, an, geht bei Zebrastreifen und roten Ampeln weiter und hört bei der Bürokratie bei Weitem noch nicht auf. Der feine Unterschied ist nur, dass die Japaner dabei deutlich strikter sind als wir, hier ein Beispiel von vor meiner Haustür: 
Ein kleiner Zebrastreifen
Bisher lautet mein Zwischenfazit, der Durschnittsjapaner ist vergleichbar mit einem erzkonservativen Deutschen. Wie das mit einer komplett unterschiedlichen Mentalität zusammenpasst, werde ich hoffentlich noch im Laufe meines Aufenthaltes herausfinden!


Aktuell stört es mich ein wenig, dass ich noch kein Japanisch sprechen kann (wirklich nicht mal die einfachsten Dinge). Das wird sich hoffentlich schnell ändern. Morgen fangen die Vorlesungen und somit auch die Sprachkurse an. Bei dem Einstufungstest habe ich 77 von 400 Punkten erreicht und bin damit glücklicherweise in einen Fortgeschrittenenkurs gekommen. Nebenbei versuche ich auch, die von der japanischen Regierungen für den allgemeinen Sprachgebrauch vorgegebenen 2200 Kanji zu lernen, indem ich jeden Vormittag 10-20 Kanji aus einen Buch schreibe und mir ihre Bedeutung versuche einzuprägen:

Mein Kanji-Heft
Als Motivationshelfer führe ich daher einen Kanji-Zähler ein, damit ihr meinen Fortschritt mitverfolgen könnt und ich gezwungen bin, weiterzumachen!



So, das sollte für einen ersten Überblick reichen. Natürlich habe ich noch viel mehr erlebt, z.B. den Besuch einer japanischen Arcade-Halle - absolut abgefahren. Aber das und mehr erfahrt ihr im nächsten Eintrag. Wenn euch etwas besonders interessiert, sagt einfach Bescheid. 

Bis dahin, 良い一日を (Yoi ichinichi o bzw. Einen schönen Tag noch) 


Kanji-Zähler: 155/2200



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